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17.09. - TV-Premiere: „Von Triest nach Mailand - Italiens faszinierende Wasserwelten“ von Hermann Pe


Und gleich im Anschluss die Wiederholung von „Oberitaliens vergessene Wasserwege

„Von Triest nach Mailand - Italiens faszinierende Wasserwelten“ von Hermann Peseckas & Stefan Sternad

Navilip Pavese - einer der wenigen verbliebenen Kanäle Mailands

Die neue 3sat-Dokumentation von Hermann Peseckas und Stefan Sternad ist eine filmische Reise vom Reschenpass in Südtirol, entlang der Etsch nach Verona in die faszinierenden Wasserwelten Oberitaliens zwischen Lago Maggiore über Mailand zur Poebene nach Venedig und Triest.

Italiens Wasserwege sind abwechslungsreich, voller geschützter Tier- und Pflanzenarten und - Überraschungen. Der Film begibt sich auch auf eine historische Zeitreise vom Reschenpass durch Südtirol entlang der Etsch zum früheren Bozener Hafen Branzoll Richtung Verona.

Einer der interessantesten Wasserwege Italiens führt uns zum Lago Maggiore, wo der Fluss Tecino entspringt. Über diesen Strom und den Navilio Grande wurde einst der Marmor für den Dom von Mailand per Schiff direkt bis zur Dombaustelle transportiert. Er kommt aus dem Steinbruch von Candoglia nordwestlich des Lago Maggiore und wird heute immer noch benötigt, denn: "Unser Dom wird für immer eine Baustelle bleiben. Lustigerweise haben Bauingenieure das schon im 18. und 19. Jahrhundert genauso vorausgesagt", sagt Francesco Canali, Leiter der Domwerkstatt Mailand. Erika Astenasi, eine aus Österreich stammende Fotografin in Mailand, hätte die alten Wasserwege gerne zurück: "Das erinnert mich halt an Städte wie Amsterdam und Venedig, wo doch auch Wasser und Kanäle sind. Ich finde, das wär wirklich wieder schön, wenn das in Mailand auch noch so wäre."

Wasserstraßen als einstmals wichtigste Transportwege Europas

Vor der Erfindung der Eisenbahn waren Wasserstraßen die günstigsten und wichtigsten Transportwege Europas. Erst ab den 1890er Jahren verschwanden die Kanäle auch in Mailand sukzessiv. Die Stadt wuchs zur Großstadt, und wo einst Kanäle flossen, staut sich heute der Straßenverkehr. Über den Fluss Mincio geht die Reise direkt in die Geschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie. 1815, nach dem Wiener Kongress, gründeten die Habsburger das Königreich Lombardo-Venetien als Teil ihres riesigen Reiches. Damit wurde Venedig mitsamt seiner Marine österreichisch. Die Habsburger investierten riesige Summen in umfangreiche Kanalbauten und bauten so die Wasserwege Oberitaliens zu einem richtigen Verkehrsnetz aus.

Ein Abstecher führt uns nach Triest: Hier wurde 1833 die weltweit operierende Schifffahrtslinie "Lloyd Austriaco" gegründet. Triest wurde zum Haupthafen der k.u.k. Monarchie, als der Hafen von Venedig Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend an Bedeutung verlor. Vom Gardasee aus reisen wir über den Mincio weiter zum Po, der gemächlich und breit seinen Weg nimmt. Der fließt auch an Ferrara entlang, einer entlegenen Renaissance-Stadt. Schiffsverkehr gibt es hier trotz der großen und gut gewarteten Schleusenanlagen seit langem nicht mehr.

Südlich von Chioggia fließen innerhalb weniger Kilometer Küstenlinie die Flüsse Etsch, Brenta und Po in die Adria. Dieses Flussdelta ist heute ein riesiges Naturschutzgebiet. Und einer der schönsten Wasserwege Oberitaliens überhaupt ist die Litoranea Veneta. Sie führt von Grado direkt nach Venedig.


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