3.11., 18:00: SALTY DOKS zeigt "Gerlinde Kaltenbrunner und die Frauen am Berg" (AT 2024, 45') von Stefan Sternad. Film und Q&A mit dem Regisseur. Ort: Studio West, Franz-Josef-Str. 20, 5020 Salzburg.
- Studio West

- 30. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Gerlinde Kaltenbrunner ist die bekannteste österreichische Bergsteigerin und auch die erste Frau, die alle 14 Achttausender ohne die Zuhilfenahme von künstlichem Sauerstoff bestieg. Ihre Erfolge haben entscheidend dazu beigetragen, dass Leistungen von Frauen im männerdominierten Bergsport anerkannt worden sind. In der Sendung „Land der Berge“ des ORF mit dem Titel „Menschen und Ihre Berge: Gerlinde Kaltenbrunner und die Frauen am Berg“ spricht sie unter anderem über ihren ersten Bergerfahrungen, ihr erstes Zusammentreffen mit Alpinlegende Reinhold Messner oder über ihr Vorbild, die Kletterpionierin Helma Schimke.
Doch vor Kaltenbrunners Erfolgen als Extrembergsteigerin war von den alpinen Leistungen von Frauen wenig zu lesen oder zu hören. Die bergsteigerischen Heldentaten wurden ausschließlich Männern zugeschrieben. Woran liegt es? Es gibt mehrere Erzählungen dazu: Eine davon lautet, dass Bergerfahrungen oder Gipfelbesteigungen von Frauen in der Geschichtsschreibung schlicht übersehen, vernachlässigt oder bewusst verschwiegen wurden. Selbstbewusste Bergsteigerinnen passen lange Zeit einfach nicht in die Bergwelt der Männer.
Gerlinde Kaltenbrunner meint:
“Es gibt immer wieder Männer, die nicht akzeptieren können, dass es auch starke Frauen gibt. Aber, das ist dann ihr Problem, nicht unseres.” Selbst bis in die 1990er Jahre hatten es erfolgreiche Bergfrauen nicht leicht. Vielfach wurden ihre Leistungen herabgewürdigt. “Lesbisch zu sein oder gegen Männer zu sein, das war einer dieser Anwürfe, der da gleich kommt. Diese Frauen wollen dorthin, wo die Männer auch sind. Das sind eigentlich Mannweiber, die sind eigentlich auch gegen Männer”, erklärt im Film die Historikerin Martina Gugglberger von der Universität Linz. Sie hat das Thema Frauenalpinismus ausführlich erforscht.
Die Gesellschaft sah Frauen in der Mutterrolle. Eine Mutter, die auf den Berg klettert, das galt lange Zeit als gesellschaftliches Tabu. Die sechsfache Weltmeisterin im Eisklettern, die Deutsche Ines Papert, kennt die Problematik. Sie selbst ist alleinerziehende Mutter und stellt fest: “Kein Kind der Welt braucht rund um die Uhr seine Mutter.”
Der Film führt als kurzer Streifzug durch die österreichische Geschichte weiblicher Bergsteigerinnen und lässt diese ausschließlich Frauen erzählen.
Produktion: ORF III & ipFILM
Regie: Stefan Sternad
Redaktion und Sendungsverantwortung: Manuela Strihavka
Länge: 45 Minuten
Erstausstrahlung: September 2024, ORF III, 20:15 Uhr
Bildnachweis: ORF/ipFILM, Weitere Infos: moritz.dellafior@ipfilm.at, T +43 681 2068 4090









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